1. Herren siegen 18:7 im Derby
Am Samstag besiegte der BLAX den BHC mit 18:7 im Derby und machte damit ungeschlagen die Herbstmeisterschaft in der 1. Bundesliga Nord/Ost klar. Wir sprachen nach dem Spiel mit unserem Spieler Lars Nitz. Er spricht über das Spiel, die Hinrunde und die Rivalität in Berlin.
BLAX: Hallo Lars, erstmal Glückwunsch zu dem Sieg! Was war heute ausschlaggebend?
Lars: Danke! Ja das war natürlich ein schweres Spiel gegen eine gut organisierte Mannschaft. Dazu das Berlin Derby, was nochmal extra Spannung und Härte verspricht. Heute waren wir gut drauf, kamen trotz des anfänglichen Rückstandes gut ins Spiel. Die Tagesform war entscheidend! Uns ist es gut gelungen, schnell von Defensive auf Angriff umzuschalten, und Fehler des Gegners konnten wir heute bestrafen.
BLAX: Nach dem ersten Quarter stand es 7:2 für den BLAX. War das Spiel zu dem Zeitpunkt bereits entschieden?
Lars: Auf keinen Fall! Wir kennen den BHC und wissen, dass es ein bissiger Gegner ist, der immer zuschlagen kann. Das haben wir letzte Saison in der Rückrunde selbst erfahren müssen, als wir 10 Minuten vor Schluss mit zwei Toren führten, das Spiel aber dann in der Overtime noch 9:10 verloren. Das wollten wir heute besser machen. Wir haben eine fleißige Mannschaft und konnten die Führung zur Halbzeit auf ein 9:3 ausbauen. In der Pause gab es dann nochmal eine Ansprache und ein paar Feinjustierungen für die zweite Hälfte.
BLAX: Und das konntet ihr dann ja auch umsetzen...
Lars: Ja absolut. Mit dem Ergebnis vom 18:7 sind wir sehr zufrieden, wissen aber auch, woran wir noch arbeiten müssen. Für jetzt ist die Herbstmeisterschaft eine schöne Momentaufnahme, aber gewonnen ist noch nichts.
BLAX: Du selbst trainierst ja erst seit zwei Wochen wieder, fielst verletzt für die Europameisterschaft in Budapest aus. Wie ist es, wieder auf dem Feld zu stehen?
Lars: Diese Verletzung war wirklich eine schwere Zeit für mich. Zuzugucken und nicht mitwirken zu können macht einfach keinen Spaß. Bei meinem Comeback den deutschen Meister aus Hamburg und jetzt den BHC zu schlagen ist natürlich großartig. Das ist aber auf jeden Fall der Verdienst der ganzen Mannschaft, die in den letzten beiden Spielen einen super Job gemacht hat!
BLAX: Du sprachst eurer Team gerade schon an. Was zeichnet die BLAX Herren Mannschaft im Moment aus?
Lars Wir haben gerade einen guten Mix aus erfahrenen und routinierten sowie aus jungen und hungrigen Spielern. Auf der einen Seite stehen sehr erfahrene und abgezockte Leute wie Chrissi Frank, Nico Berge, John Mask, Kilian Weidner, David Rule und Lacrosse-Guru Marten Schnitzler, der auch wieder dabei ist und auf jeder Position zum Einsatz kommt. Dazu kommen motivierte und agile Spieler wie Max Nösser, Marc Voigt, Bjarne Lenzig aka Beton, Adrian Nolte, Jeremiah Vanderkin-Jus, Johannes Pfundt und Robert Kersten, die sich gerade alle sehr gut entwickeln und noch viel Luft nach oben haben. Martin Panzner scored gerade wie am Fließband. Einfach jeder trägt seinen Teil dazu bei. Vor allem unsere Defense macht gerade einen super Job.
BLAX: Das stimmt, denn im Schnitt mit weniger als 6 Gegentoren pro Spiel steht ihr gut da. Was sind andere Faktoren bei euch im Spiel?
Lars: Bei uns kann jeder seine Position selbst interpretieren. Es gibt viel Freiraum für jeden einzelnen in unserem Spiel. Wir haben ein Spielsystem und eine Philosophie, aber keine Zwänge oder genauen Muster. Wir halten unsere Spieler an einer sehr langen Leine. Kreativität ist gefragt. Auch in der Spielvorbereitung soll einfach jeder das tun, was ihm am besten gefällt.
BLAX: Und wo sind eure Schwächen?
Lars: Da gibt es noch ziemlich viele. Das sollen aber unsere Gegner selbst herausbekommen (lacht). Ich glaube, wenn wir eine Konstanz in unser Spiel und ins Training bekommen, können wir ein gutes Team sein, dafür müssen wir aber viel arbeiten.
BLAX: Wurde nach dem Spiel gefeiert und wie geht's jetzt in die Winterpause?
Lars: Ja, der ein oder andere hat es krachen lassen (lacht). Wir werden aber weiter trainieren und wollen so lange draußen bleiben, wie es das Wetter zu lässt. Auf dem ein oder anderen Hallenturnier werden wir noch vertreten sein und dann hoffen wir, dass der Winter nicht allzu lang wird.
BLAX: Das hoffen wir auch. Winter in Berlin kann ja sehr kalt und grau sein. Gibst du uns eine Prognose?
Lars: Zum Winter? Ich glaube, es wird Schnee fallen und am 24.12. soll Weihnachten sein.
BLAX: Zur Saison...
Lars: Schon klar! Schwierig. Das ist nicht leicht eine Prognose abzugeben, denn in Deutschland ist im Lacrosse viel von der Tagesform und dem Kader, den man dabei hat, abhängig. Man kann hier nicht richtig planen, denn alle haben einen Job. Wenn ein paar Leute arbeiten müssen oder verletzt sind, ist jedes Spiel ein schweres Spiel und steht auf Messers Schneide. Das haben wir diese Saison auch schon erlebt und im Pokal (Anm. d. Red: BLAX verlor das Ost-Pokal Finale gegen den BHC mit 10:2). Ich glaube, wir haben viel Potenzial. Das dachte ich letztes Jahr auch. Wir werden sehen.
BLAX: Zum Abschluss noch eine Frage: Kommt ein Spieler nach Berlin, soll er zum BLAX, zum BHC oder zu Victoria wechseln?
Lars: Das soll jeder für sich selbst entscheiden! Berlin hat den Luxus, dass man hier zwischen drei Vereinen wählen und bei allen mal vorbei schauen kann. Ich kann nur sagen, der BLAX bringt als ältester deutscher Lacrosse Club, Gründer der Szene, Ausrichter der Berlin Open und einer erfolgreichen Vergangenheit viel Charme mit sich. Und Berliner Schnauze. Dazu haben wir auch ein nettes Damen Team.
BLAX: Danke für das erfrischende Interview. Wir wünschen noch viel Erfolg!